Vermarktung Eier

In diesem Abschnitt informiert das Handbuch über allgemeine Vorschriften zur Vermarktung von Eiern aus ökologischer Haltung und Besonderheiten im ei care Projekt.

 

Rechte & Pflichten: Vorgaben für die Eier-Vermarktung

Wer in Deutschland Geflügel hält, muss viele Gesetze beachten. Das folgende Kapitel macht mit den wichtigsten Fakten von der Registrierung der Geflügelhaltung über Hygienevorschriften, bis hin zur Einrichtung einer Packstelle und Schlachtstätte vertraut.

 

Geflügelhaltung registrieren

Sie halten mehr als 350 Hühner? Dann müssen Sie sich beim Veterinäramt registrieren. Das schreibt das Legehennenbetriebsregistergesetz vor. Für kleinere Betriebe besteht diese Registrierungspflicht nicht, wenn sie weniger als 350 Legehennen halten und ihre Eier ausschließlich ab Hof oder an der Tür direkt an den Endverbraucher abgeben. Alle Betriebe im ei care Projekt halten mehr als 350 Tiere und sind dementsprechend als Legehennenhalter_innen registriert.

 

Lagerung der Eier

Lagern Sie die Eier unmittelbar nach dem Legen sauber, trocken, frei von Fremdgeruch und bei möglichst konstanter niedriger Temperatur. Sie müssen die Eier außerdem wirksam vor Stößen und Sonneneinstrahlung schützen. Für Betriebe mit mehr als 350 Legehennen gelten zusätzliche Anforderungen. Sie finden diese im Detail in der Hygieneverordnung für Tierische Lebensmittel (Tier-LMHV) in Anlage 5, Kapitel IV. Die Verordnung regelt außerdem die Anforderungen an die Räume, Geräte und die Rohstoffe bei der Herstellung von Eiprodukten.

 

Ab dem 18. Tag nach dem Legen sind Eier bei einer Temperatur von +5°C bis +8°C zu lagern oder zu befördern (§ 20 Tier-LMHV). Es ist verboten, Eier nach Ablauf des 21. Tages nach dem Legen an Verbraucher abzugeben (§ 22 Abs. 3 Tier-LMHV). Derzeit ist die Nachfrage nach ei care Eiern groß genug, das eine Lagerung nicht nötig ist. Die ei care Eier werden fertig verpackt und ein- bis zweimal in der Woche abgeholt.

 

Eier richtig sortieren und kennzeichnen  

Die Verbraucher_innen sollen auf der Verpackung schnell erkennen, wie lange Eier haltbar sind und außerdem wie und wo die Tiere gehalten werden. Diese Rückverfolgbarkeit mit Haltbarkeit, Haltungsform und Herkunft ist ebenfalls im Legehennenbetriebsregistergesetz und den EU-Vermarktungsnormen für Eier (VO (EG) Nr. 1234/07; 49, VO (EG) Nr. 589/08;45) geregelt.

 

Erzeugercode

Seit Januar 2004 müssen alle Eier der Güteklasse A obligatorisch mit einem Erzeugercode zur Angabe der Haltungsform und Herkunft versehen sein (Stempelaufdruck). Anhand des Erzeugercodes lässt sich jedes einzelne Hühnerei bis zurück zum Stall, in dem es gelegt wurde, zurückverfolgen. Auf der Verpackung muss die jeweilige Haltungsform stehen und der Code erläutert werden.

Bild: ei_care_Schachtel_eier

 

Güteklasse, Gewichtsklasse

Für rohe Hühnereier gibt es zwei Güteklassen. Hühnereier, die nicht die Qualitätsmerkmale für frische und unbeschädigte Eier der Güteklasse A aufweisen, werden in die Güteklasse B eingestuft. Hühnereier der Güteklasse B dürfen nur an die Nahrungsmittel- und Nichtnahrungsmittelindustrie, nicht aber an den Verbraucher oder an Gaststätten abgegeben werden.

 

Hühnereier der Güteklasse A werden nach folgenden Gewichtsklassen sortiert:

GrößeGewichtsklasse
XL (sehr groß)73 g und mehr
L (groß)63 g bis unter 73 g
M (mittel)53 g bis unter 63 g
S (klein)unter 53 g

 

Eine Besonderheit des ei care Projektes ist die Vermarktung von S-Eiern durch den Naturkosthandel. Dies ist im Handel eigentlich nicht üblich. S-Eier werden entweder lose oder als 6er Gebinde angeboten, während die M-, L- und XL-Eier im 4er Gebinde angeboten werden.

 

Packstelle
Sie möchten Eier kennzeichnungspflichtig vermarkten? Dann brauchen Sie eine zugelassene Packstelle und eine Packstellennummer. Diese können Sie bei der zuständigen Landesbehörde beantragen. Sie erteilt dann eine Erlaubnis zum Sortieren und Verpacken. Hinzu kommt die hygienerechtliche Zulassung der Packstelle. Der Investitionsbedarf für den Umbau vorhandener Räumlichkeiten oder den Neubau einer Packstelle kann sehr unterschiedlich hoch ausfallen und lässt sich nicht verallgemeinern.

 

Im Zweifelsfall empfiehlt es sich für den Einstieg, nach Packstellen in der Region zu schauen, die die Eier im Lohn mitpacken können. Sind dies Packstellen, die neben Bioeiern auch konventionelle Eier packen, dann müssen die Bioeier im Biostall geprintet werden, das gibt z.B. die Naturland Richtlinie vor. Die ei care Betriebe arbeiten alle nach den strengen Naturland Richtlinien.

Bild z.B. von Annes Packstelle einfügen

 

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